Stadtinfo
Stadtplan
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Stadtplan Süßen.pdf (1,745 MiB) | 22.10.2021 | 1,745 MiB |
Ortsbroschüre "Süßen kompakt"
In „Süßen kompakt“ präsentieren wir jährlich Wissenswertes rund um unsere Wohlfühlstadt Süßen, ein wechselndes Schwerpunktthema, einen Veranstaltungskalender sowie einen Stadtplan. In der aktuellen Ausgabe wird das Thema Kunst und Kultur in Süßen beleuchtet. Im unteren Bereich können Sie "Süßen kompakt" als PDF-Datei herunterladen. Im Rathaus und den Außenstellen der Stadtverwaltung ist die Broschüre ebenfalls erhältlich.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Durchstöbern!
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Süßen kompakt 2024.pdf (6,073 MiB) | 12.02.2024 | 6,073 MiB |
Stadtgeschichte
Stadtgeschichte
Der Name „Süßen“ leitet sich aus der mittelalterlichen Bezeichnung „Siezun“ her. Dieses geht auf die althochdeutschen Wörter „siaza“ bzw. „sioza“ zurück und bezeichnet ein Waldgrundstück oder einen Rinderweideplatz am Wald. Die Bezeichnung „Siezun“ für Süßen findet sich in einer Urkunde des Klosters Lorsch aus dem Jahr 1071. In dieser Urkunde wird dem Kloster Lorsch der Besitz des Klosters Altenmünster bestätigt, dem auch ein Hof in Süßen gehörte. Auf diese erste Nennung in der Urkunde geht das 950jährige Jubiläum zurück, das Süßen im Jahr 2021 feiern darf. Die territoriale Trennung von Süßen in Großsüßen und Kleinsüßen begann mit den Grafen von Spitzenberg-Helfenstein, die ihre Güter in Süßen an das Heilig-Geist-Spital in Schwäbisch Gmünd verkauften. Das Gmünder Spital erweiterte zunächst seine Besitzungen im sogenannten „Minnern Süßen“, also Kleinsüßen. Mitte des 16.Jahrhunderts ging dieser Besitz in Kleinsüßen an die Herren von Bubenhofen über und blieb katholisch. Auf dem Großsüßener Gebiet hatten die Reichsstadt Ulm und das Kloster Adelberg zahlreiche Besitzungen. 1535 wurde in Großsüßen die Reformation eingeführt. Ein Gütertausch mit dem Kloster Adelberg machte Ulm zum alleinigen Territorialherrn in Großsüßen. Schon 1610 hatten Ulm und die Herren von Bubenhofen in einem Vertrag die Markungsgrenzen festgelegt. Die Lage als Grenzorte an der Reichsstraße brachte in Kriegszeiten starke Beeinträchtigungen und zum Teil Zerstörungen mit sich. So brannte im Jahr 1707 während des Spanischen Erbfolgekrieges ein großer Teil von Großsüßen ab, als französische Soldaten durch den Ort zogen. Während der Napoleonischen Kriege wurden 1802 Großsüßen und 1806 Kleinsüßen erst bayrisch, 1810 dann beide württembergisch und dem Oberamt Geislingen zugeteilt. 1847 erreichte die Eisenbahnlinie Stuttgart - Ulm Kleinsüßen, 1901 wurde die Nebenlinie Süßen - Weißenstein gebaut. Erst 1933 beschlossen die Gemeinderäte von Groß- und Kleinsüßen die Vereinigung zur Gemeinde Süßen. Seit einer Verwaltungsreform 1938 gehört Süßen zum Landkreis Göppingen. 1996 wurde Süßen zur Stadt erhoben. Dieses Ereignis jährte sich 2021 zum 25.Mal.
Die Stadtgeschichte im Überblick
Der historische Marktbrunnen zu Süßen
Die Motive des Marktbrunnens zeigen wichtige Ereignisse aus der über 950jährigen Geschichte Süßens.
1071
Ihre erste urkundliche Erwähnung verdankt die Gemeinde dem Kloster Lorsch an der Bergstraße. Vor dem Überrest des einst mächtigen Reichsklosters, der karolingischen Königshalle, sitzt ein schreibender Benediktinermönch und erinnert an die erstmalige Erwähnung.
1267
Graf Ludwig von Spitzenberg-Helfenstein und sein Sohn Eberhard schenken die Kirche von Großsüßen mit allen Rechten den Chorherren des Prämonstratenserklosters Adelberg. Die Grafen führen in ihrem Schild den Elefanten als Wappentier.
1493
Vor der alten Marienkirche von Kleinsüßen kündet ein Priester, dass diese nunmehr zur Pfarrkirche erhoben worden ist und in ihr künftig die Hl. Messe gelesen werden darf. Auf die Kleinsüßener Kapelle wurden die Rechte der einstigen Hürbelsbacher Pfarrkirche übertragen.
1531
Der evangelische Prediger verkündet von der Kanzlei das Evangelium und verdeutlicht, dass in Großsüßen die Reformation Eingang gefunden hat. Er tut dies über den Umrissen der gotischen, im Jahre 1707 ausgebrannten Ulrichskirche, vor einer Menge lauschenden Volkes.
1552
Vor dem thronenden Herzog Christoph von Württemberg bitten die Frauen leibeigener württembergischer Untertanen von Großsüßen um Schutz und Schirm. Die Glaubenskämpfe dauern um die Mitte des 16. Jahrhunderts noch weiter an. Kaiserliche Heerscharen und Truppen der Verbündeten evangelischen Fürsten halten sich abwechselnd in unserem Raum auf. Sie plündern und brandschatzen.
1596-1648
Die Pest wütet in Süßen und rafft innerhalb kurzer Zeit fast die Hälfte der Einwohnerschaft hinweg. Auch vom Hexenwahn bleibt der Ort nicht verschont. Schweres Unglück bricht über die Gemeinde nach der Nördlinger Schlacht von 1634 herein. 180 Menschen kommen um, weitere 31 verlieren auf der Flucht ihr Leben und 134 sterben im Jahr darauf an der erneut ausgebrochenen Pest.
Weitere kriegerische Auseinandersetzungen folgen in den kommenden Jahrzehnten. Diese Greueltaten, wie auch die Zerstörung des Dorfes Großsüßen zu zwei Dritteln durch französische Truppen am 16. Juli 1707, geben den erschütternden Hintergrund dieser Darstellung.
1806
Am 18. Januar 1806 zieht Kaiser Napoleon I. mit seinen Truppen, von der siegreichen Schlacht bei Austerlitz heimkehrend, durch das Filstal. An der damals zwischen Großsüßen und Kleineislingen verlaufenden Landesgrenze der Königreiche Bayern und Württemberg wird dem Feldherrn vonseiten Württembergs ein Triumphbogen errichtet.
1847
Arbeiter legen Schienen und erinnern daran, dass 1847 die Eisenbahnlinie Stuttgart - Ulm den Ort erreicht. Kleinsüßen erhält einen Bahnhof. 1901 wird von hier die Nebenbahn nach Weißenstein gebaut.
Industrialisierung
Wichtig für die 1830 einsetzende Industrialisierung von Großsüßen ist der Mühlkanal mit seinen Mühlen und Wasserbetriebwerken. Als Folge des Bahnbaus beginnt auch in Kleinsüßen allmählich die Ansiedlung von Industriebetrieben. An die Teilindustrie wie auch die metallverarbeitenden Firmen und das gesamte Handels- und Gewerbeleben erinnert diese Szene.
1933
Die Jahrhundertelang durch eine Landesgrenze und eine konfessionelle Grenze getrennten Gemeinden Groß- und Kleinsüßen werden am 15. September 1933 zur Gemeinde Süßen zusammengeschlossen. Über dem Wappen der neuen Gemeinde reichen sich die symbolisch als Personen dargestellten und mit ihrem Wappen gekennzeichneten Gemeinden die Hände.
Judenverfolgung
An ein düsteres Kapitel der jüngeren Ortsgeschichte erinnert und weist diese Darstellung hin. Zahlreiche jüdische Mitbürger wurden während des Dritten Reiches in Konzentrationslager deportiert und dort umgebracht; nur wenigen war zuvor die Flucht ins Ausland gelungen.
Flüchtlinge und Heimatvertriebene
371 Gefallene und Vermisste hat die Gemeinde im 2. Weltkrieg zu beklagen. Nach Kriegsende finden bis 1948 rund 1.400 Heimatvertriebende, Flüchtlinge und Evakuierte in Süßen eine neue Heimat. Die Vertreibungsszene weist auf diese Schicksale nachhaltig hin.
1981
Vor dem geschäftigen Neubeginn und dem lebendigen Gemeindewesen im Jahr der Brunneneinweihung kündet die letzte Darstellung auf den historischen Jahresringen des Brunnens. Darin eingebunden ist die Figur am Brunnenrand. In der im Herzen des Landkreises Göppingen gelegenen Gemeinde Süßen wohnen 1981 über 8.300 Einwohner. Rund 5.000 Menschen finden am Ort Arbeit und Brot. Die Brunnensäule wird bekrönt vom Süßener Wappen sowie den Wappen der bis 1933 selbstständigen Gemeinden Groß- und Kleinsüßen. Das Großsüßener Wappen zeigt, heraldisch gesehen, einen Schräglinksbalken. Diese Figur ist dem Wappen des einstigen Ortsadels entnommen. Die Gemeinde Kleinsüßen führt in ihrem Wappen in einem gespaltenen Schild vorne zwei rote Löwen und hinten drei Zickzackbalken. Aus Teilen von beiden Wappen wurde das neue Gemeindewappen geschaffen.
Historischer + virtueller Stadtrundgang
Historischer Stadtrundgang
Seit Sommer 2012 ist Süßen um einen interessanten Rundgang reicher: Wir dürfen Sie auf eine Reise durch die Süßener Geschichte einladen.
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Historischer Stadtrundgang 2020.pdf (6,935 MiB) | 09.04.2020 | 6,935 MiB |
Virtueller Stadtrundgang
Möchten Sie die Geschichte und die Gegenwart von Süßen entdecken? Dann erkunden Sie einige auserwählte Orte in Süßen auf der Homepage des virtuellen Stadtrundgangs.
Partnerstädte
Törökbálint / Großturwall - Ungarn
Vorgeschichte:Am 26. Februar 1946 kam der erste Gruppentransport von Vertriebenen nach Süßen: 266 Ungarndeutsche aus Törökbálint/Großturwall. Auch über die Jahre des "Kalten Krieges" bleiben sehr viele persönliche und verwandtschaftliche Beziehungen bestehen. Verfestigung der Beziehung:Ökumenische Reisen von Süßen nach Törökbálint bereiteten den Boden für die Entwicklung der Patenschaften seit 1979. Im Jahr 1982 kam es zum ersten Kontakt zwischen den beiden Gemeinden: Der stellvertretende Vorsitzende des Liederkranzes Germania Süßen traf den Törökbálinter Bürgermeister im dortigen Rathaus. Kontakte ab diesem Jahr zwischen dem Liederkranz Germania und dem Károly-Lendvai-Männerchor führten zu einer Konzertreise 1987 nach Törökbálint. Das Jahr der "Wende", 1989, bewirkte auch in Ungarn mehr Demokratie, Freiheit und Selbstbestimmung. Dies führte zu einer Verstetigung und Verfestigung der Kontakte zwischen beiden Ortschaften. Besiegelung der Patenschaft:Am 16. Juni 1990 wurde die Patenschaftsurkunde zwischen den beiden Gemeinden in Törökbálint vom dortigen Bürgermeister Josef Gigler und dem stellvertretenden Bürgermeister Karl Müller, Süßen unterzeichnet.
Weg zur Partnerschaft:Seit der Unterzeichnung haben sich die beiden Städte prächtig entwickelt. Süßen konnte 1996 die Stadterhebung feiern, bei der dabei unsere ungarischen Freunde aus Törökbálint nicht fehlen durften. Sie freuten sich mit uns über diese Auszeichnung. Und Törökbálint verändert sich in atemberaubendem Tempo, so dass es bei jedem Besuch etwas Neues zu sehen gibt. Konnte Süßen in den Anfangsjahren der Patenschaft noch mit der ein oder anderen Aktion unterstützen, so stehen sich die beiden Gemeinden heute gleichwertig gegenüber. Um dies zum Ausdruck zu bringen unterzeichneten Bürgermeister Wolfgang Lützner und Bürgermeister Istvan Turai am 20. August 2000, im 10. Jahr der Städtebeziehung, die Partnerschaftsurkunde. Gleichzeitig wurde damit die freundschaftliche Beziehung zueinander bekräftigt, die nach wie vor große Bedeutung und Intensität hat.
Vereine:Am gleichen Tag wurde dann auch die Patenschaft zwischen dem Liederkranz Germania Süßen und dem Károly-Lendvai-Chor besiegelt. Der TC Törökbálint folgte gemeinsam mit dem VfR Süßen diesem Beispiel am 18. Mai 1991. Daneben gab und gibt es von Anfang an enge Kontakte zwischen den beiden Schachvereinen und zum Ortsverschönerungsverein in Törökbálint.
Schulen:Ein reger Schüleraustausch steht seit dem 1. Oktober 1991 im Mittelpunkt der Partnerschaft zwischen lgnaz-Zimandy-Schule Törökbálint und der J.-G.-Fischer-Grund-, Haupt- und Werkrealschule.
Jugend:Seit dem Jahr 2010 ist die Zusammenarbeit der Jugendbeiräte ein wichtiger Bestandteil der Städtepartnerschaft. Die Jugendlichen treffen sich zweimal im Jahr jeweils zum Stadtfest der beiden Städte. Dabei sind schon sehr viele tiefe Freundschaften entstanden und der Umgang miteinander hat zu mehr Verständnis für die Kultur des Anderen geführt. Es ist wichtig, dass die jüngere Generation sich bei der Städtepartnerschaft engagiert, das diese in Zukunft für das Fortbestehen und die weitere Entwicklung verantwortlich sein wird.
Fazit:Um die solide gewachsene Patenschaft haben sich viele Menschen in Törökbálint und in Süßen über Jahre hinweg eingesetzt. Auch wenn Sie hier nicht namentlich erwähnt wurden, gilt ihnen ein ganz herzliches Dankeschön!
Zahlreiche enge und herzliche Kontakte schaffen und erhalten diese lebendige Patenschaft!
Seitendorf bei Fulnek / Hladké Životice (Tschechien)
Vertreibung – Patenschaft der Stadt SüßenSeitendorf gehörte zu den deutschen Siedlungsgebieten des sogenannten Kuhländchens im mährisch-schlesischen Teil des heutigen Tschechiens. Bis zur Vertreibung der Sudetendeutschen im Jahr 1946 bildete die deutsche Bevölkerung historisch bedingt die überwiegende Mehrheit der Einwohner. Die Patenschaft mit Süßen besteht seit 1962. Der 2011 errichtete Gedenkstein im Süßener Filsbogenpark symbolisiert die Patenschaft und erinnert an die Vertriebenen. 2012, zum 50. Jubiläum der Patenschaft, wurde der Spazierweg des Filsbogenparks zum Seitendorfer Weg umgetauft.
Die Patenschaft der Stadt Süßen sowie die zahlreichen weiteren Patenschaften im Kreis Göppingen und im mittleren Neckarraum sind ein Hinweis, dass viele Vertriebene hier einen neuen Lebensmittelpunkt gefunden haben. Stellvertretend wird hier auch auf die Patenschaft Göppingen über den Schönhengstgau sowie die Patenschaft Geislingen über Südmähren hingewiesen. Die Patenschaften spiegeln das Interesse der Vertriebenen und deren Nachkommen an der faszinierenden mährischen Kulturlandschaft, die sich wie alle Siedlungsstrukturen ständig transformiert. Dass sich insbesondere seit 1989 die direkten Kontakte zur jetzigen Bevölkerung sehr intensiviert haben und heute selbstverständlich sind, ist ein erfreulicher Aspekt der gesamteuropäischen Entwicklung.
Stolpersteine
Stolpersteine
Eine Aktion zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus
Die "Stolpersteine" des Künstlers Gunter Demnig sollen an die Opfer des Nationalsozialismus (Jüdische Bürger, Sinti und Roma, politisch Verfolgte, religiös Verfolgte oder Euthanasieopfer) erinnern. Dazu werden Betonwürfel angefertigt, die mit einer Messingplatte abschließen, auf der die Lebensdaten der Betroffenen eingraviert werden. Die Steine werden auf öffentlichen Gehwegen, jeweils vor der letzten selbstgewählten Wohnadresse in den Boden eingelassen.
Auch Süßen hat sich an dieser Aktion beteiligt:
Die Familien Lang, Baer und Metzger aus Süßen wurden am 28.11.1941 deportiert. Sie alle kamen in ein Lager in der Nähe von Riga. Falk Sahm kam im August 1942 aus dem jüdischen Altersheim in Herrlingen nach Theresienstadt und von dort nach Malny Trostinec, wo er am 28.08.1942 ermordet wurde. Von insgesamt 16 Juden, die aus Süßen deportiert wurden, überlebten nur drei.
Am 16.02.2008 wurden die 13 Steine vor dem Gebäude Hauptstraße 45 eingesetzt. Dort wohnten die Familien Lang, Baer, Metzger und Herr Sahm gemeinsam bis sie deportiert wurden. Wer die Steine im Vorübergehen sieht, soll im Geiste "darüber stolpern", kurz innehalten und die Gravur lesen. Die Steine sollen Zeichen der Erinnerung sein und die Opfer in der Gegenwart präsent machen. Ein besonderer Dank gilt den Paten, welche die Kosten der 13 Steine übernommen haben.
Die Stolpersteine sind ein wichtiges Zeichen für die Nachfahren der Opfer. Es zeigt ihnen, dass das Andenken an ihre ermordeten Familienangehörigen weitergeht und vor allem, dass sich auch die junge Generation weiter erinnern will.
Gunter Demnig setzt seine Stoplersteine an zahlreichen Orten ein. Seine Homepage lautet www.stolpersteine.eu.
Die Initiative Stolpersteine Göppingen e.V. recherchiert ebenfalls die Lebensschicksale von Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis Göppingen, die von den Nazis ermordet wurden. Die Homepage lautet www.stolpersteine-gp.de.